Mittwoch, 19. September 2007

Sodale, da bin ich also…

…Воронеж.
Nachdem mein Flieger gestern gleich mal eine Stunde Verspätung hatte (offiziell) sind wir also anderthalb Stunden zu spät losgeflogen. 13.30 Wiener Zeit. Flug verlief reibungslos, ausser, dass ich nix zu essen bekommen hab weil ich Demel Menüs um 8-12 Euro Aufpreis verweigert hab…und für den Rest blieben Thunfisch oder Hühnchensandwiches. Ok egal, ich hatte ja ein großes Weckerl zum Frühstück.

Um 17.30, Moskauer Zeit, sicher dort gelandet und erst mal den andren nach, die vor mir ausgestiegen sind, damit sie mir die den Weg weisen. Alles reibungslos, Pass-, Visa-, Migrationskartenkontrolle, fein fein. Danach durch den ganzen Flughafen durch (international, also alles auch in englisch angeschrieben), zum Aeroexpress, Ticket gekauft und das erste was ich persönlich zu hören bekommen hab war ein „Dawajte Dewotschka“ (so. ca. „Tua weida Madl!“)…nämlich in dem Moment als ich das Ticket in meinem Geldbörsl verstaut hatte, zum Bahnsteig bin und kurz bevor ich eh schon davor stand (kurz = 2 Schritte) draufkam, dass man das blöde Bilet dort noch mal wo reinstecken muss…i also alles blockiert mit meinem Riesen von 25kg Koffer, Geldbörsl wieder ausm Rucksack, Bilet hervorgekramt und da hatte es auch schon eine dort tätige Helferin in der Hand und hat mich durch die Schleuse geschubst, damit es endlich weitergehn konnte…ich zum erstbesten Zug der dortstand, erstbesten Russen gefragt „Aeroexpress?“ und dem „Da“ aus seinem Munde folgte der Flug meines Koffers in den Zug, inkl mir gleich hinterher (weil ich den Griff des Koffers, den der nette Helfer gleich reinbefördert hat natürlich ned losgelassen hab).

Passt, der Weg zum Pavelckaja Bahnhof auch gesichert, dort galt es dann ja nur mehr Ticket kaufen und richtigen Zug finden. Brav gegen den Schlaf angekämpft (wie schon im Flieger zuvor), am Bahnhof raus, allen andren nachgestolpert und da war er dann…der Bahnhof…ja, nicht zu vergleichen mit Österreichs Pimperlbahnhöfen. Außerdem kam ich sehr schnell drauf, dass ich mich vielleicht doch wieder ein bisschen ins Russische einlesen hätte sollen, denn wenn man nicht mal mehr die Standardlehrbuchsätze zusammenbringt, bzw. die Russen selbst mit meinem „schwarzen Kaffee bitte“ überfordert sind (3 Worte, Doris schäm dich…Julia, entschuldige!!), dann hats was, ums mit bestem Wienerisch auszudrücken (das hier natürlich niemand versteht.
Aber erst gings ja darum ein Ticket zu kaufen…der Bahnhof ist in vier Teile unterteilt, wobei ich mein Ticket im ganz rechten kaufen durfte (nicht ohne vorher mindestens 2 andre abzuklappern), mein Zug aber dann wieder fast ganz links abfuhr…dazwischen ständig Stufen…Stufen…Stufen…immer nur ein paar aber das kontinuierlich. Ich war ja echt fast verblüfft, als ich dann bei nem Schalter zum 27x nachgefragt hab wo ich das kaufen kann, und sie sagt doch wirklich „Hier!“…ich hab 3x nachgefragt und ich glaub sie war schon knapp dran mich doch wieder wegzuschicken aber dann hab ich’s bekommen, teurer als erwartet, dafür 2.Klasse (nur 4 Liegen, nicht Großraumhühnerstall). Die 3. wollt ich mir beim ersten Mal doch nicht antun.
Heilfroh dann endlich im Zug zu sitzen (ne halbe h zu früh dafür im richtigen Abteil ;-)) bekam ich Gesellschaft von Vassili…zuerst sehr stille, als er draufkam, dass ich kein russisch spreche (oder halt sehr wenig), dann ist es aber doch noch nett geworden mit deutsch/englisch/russisch Mix, inkl. Fotos schaun und am nä. Morgen Kaffee und Keksen. Sehr geil, endlich wieder essen…nachdem ich am Moskauer Bahnhof schon am Kaffee fast gescheitert bin, traute ich mich gar nicht mehr nach Essen zu fragen…weil ja nerviger Vegetarier und das hätt ich wohl nimmer zusammengebracht, mit meinem noch eher spartanischem russisch.

Zurück zur Fahrt. Bin trotz netter Gesellschaft relativ bald schlafen gegangen, weil einfach fix und fertig. Und kurz nach acht am nä. Morgen in Воронеж/Voronezh aufgewacht *juhu* (übrigens auch bei jedem Zwischenstopp…ich glaub es waren ziemlich viele)

Die nächste feine Überraschung waren die beiden Mädels, die mich abgeholt haben. Judith aus Deutschland, als Boschlektorin und fertige Slawistikstudentin hier und Tanja, fertige Germanistikstudentin aus Voronezh. War fein so ne Begrüßung auf Deutsch weil ich langsam echt das Gefühl hatte der letzte Trottel zu sein weil i genau NIX verstanden hab…

Ja, also soweit der Fahrtbericht :-)

Und da ich jetzt sogar in meiner komnata, meinem Zimmer quasi, Internet hab, werd ich euch ab sofort so fleissig wie möglich mit Infos und Fotos versorgen :-)

moj wid

meine Aussicht...schöner See, gell?

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Maja komnata...

...mein Zimmer :-)

gleich nach der Ankunft...

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und ein paar Stunden später...

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zu karg? Na los, dann stopft Kuschel- und Dekokram in Kisten und schickt es mir ;-)

Wow

also schon mein 3.Tag in Russland, die Zeit vergeht ganz schön.

Ja, der Internetsegen ist auch schon wieder vorbei, zumindest momentan funktionierts grad nicht. Werden wir wohl noch mal Wen, unsren Computerchinesen mobilisieren müssen, dass er sich das anschaut. Drum schreib ich halt wieder mal offline.

Was gibt es so zu sagen von meinen ersten 2 Tagen hier? Ich war eigentlich nur am herumlaufen, Sachen erledigen, 1000 Passfotos für 1000 Registrierungen machen lassen und Grundausstattung Essen gekauft. Für mich insofern schwer, da in Russland scheinbar Supermärkte mit Bedienung gängiger sind als solche mit Selbstbedienung. Ich war zwar in einem mit eben Selbstbedienung aber der is so 10-15 min Fußweg weg, außerdem würd ich momentan allein sicher nicht mehr hinfinden. Und mich bedienen zu lassen, das is noch etwas viel ;-) Sprachlich gesehn.
Außerdem hab ich inzwischen 2x versucht die Lehrstuhlleiterin zu besuchen, aber sie war beide Male nicht da. Na vielleicht heute. Dafür hab ich schon jede Menge andrer Leute kennengelernt, Chefs (bzw. größtenteils Chefinnen), Sekretärinnen, Professorinnen, etc. …und mir glaub ich keinen einzigen Namen gemerkt. Zumal man sich in Russland ja Vor- und Vatersnamen merken sollte, zwecks höflicher Anrede *uff*

Gestern wollte ich meine Euros mal in Rubel wechseln, leider erst um fünf Uhr abends (Banken bis sechs offen) und bin mal 35 min angestanden um dann zu erfahren, dass es keine Rubel mehr gibt, erst morgen wieder *ächz* Ne kleine Notiz an der Tür hätte mir zwar die Wartezeit erspart, aber ich hab sehr schnell gemerkt, dass das in Russland anders läuft…genauso wie die Uhren anders ticken.

Da stehst du schnell mal über ne Stunde weil du ein falsches Kabel umtauschen willst, so wie Judith vorgestern. Erst musste die Rechnung (vom Vortag) mühsam wieder rausgesucht werden und dann hat sich der Chef quergestellt, denn wenn auf dem Kabel mal Anschlüsse drauf sind, kann er das ja niemals wieder weiterverkaufen…es ging um ein 60 m langes PC-Kabel, ja i bin ganz seiner Meinung, bei 60 m ist das natürlich hoffnungslos verloren, geht nur wegschmeissen! Also Geduld werd ich hier sehr schnell lernen müssen…

Und heute werd ich mich ein 3x zum Lehrstuhl aufmachen, vielleicht ist Oxana Pavlovna heute da, dass ich mich mal vorstellen kann. Dann lassen Judith und ich uns eventuell von Tanja (quasi unsre einheimische Helferin) noch den Busbahnhof zeigen, damit wir uns da mal auskennen, auch weil Tanja bald für 3 Monate wg. nem Praktikum nach Deutschland geht.
Meinen Fotoapparat werd ich mitnehmen, dann gibt’s mal ein paar erste Eindrücke wie es hier so ausschaut.
Und um einen Russischkurs kümmer ich mich auch sehr bald, damit ich vielleicht auch mal etwas erledigen kann, ohne an Judiths Rockzipfel zu hängen ;-)

Übrigens, auch schon gelernt, wenn du überleben willst überquerst du eine Strasse in größtmöglichem Tempo, an den übersichtlichsten Stellen und wenn möglich wirklich nur bei Ampeln oder Zebrastreifen…aber auch dort nicht ohne mindestens 3 wachsamen Augen, die dich vor herannahenden, geistesgestörten, russischen Autofahrern warnen. Irre wie sich die hier aufführen! Da is Österreich a Lercherlschaß dagegen. Ich glaub sie wollen die Zeit, die sie mit anstehen vergeuden, beim autofahren wieder wettmachen…könnt hinkommen. Ist wahrscheinlich auch der Grund warum in der Stadt absolut keine Fahrradfahrer zu sehn sind, ich fürchte die wenigen Lebensmüden, die es probiert haben, haben es nicht überlebt.
R.I.P.

Wie kommt ein Murmeltier nach Russland?

Für alle, die es interessiert, wie sich das Murmeltier bei seinem 9-monatigen Russlandaufenthalt schlägt...

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