Montag, 12. Mai 2008

Moskau

ich komme... :-)

17may08_die-arzte

Pogo-murmel

Walujki Teil 2

Nachdem es morgens irgendwann alle geschafft hatten sich zu säubern (was bei einem Bad und 8 Personen garnicht mal so schnell geht) machten wir uns mal auf unser Zeug zu Saschas Schwester zu bringen, da der kleine Sascha Pläne hatte wegzufahren und wir deshalb aus der Wohnung raus mussten. Also mal ans andre Ende der Stadt getingelt und wieder mal draufgekommen, dass in diesem Land etwas gewaltig falsch rennen muss, wenn eine vierköpfige Familie mit 2 arbeitenden Erwachsenen in einer 2 Zimmerwohnung hausen muss (und damit meine ich 2 Zimmer, dazu gabs nur noch Vorzimmer, Bad und Klo, keine Küche, kein Wohnzimmer, etc.).
Dann mal auf zum Sightseeing, Galina, Saschas Nichte hatte sich gleich mit angehängt. Und so sind wir dann durch die Stadt gewandert und haben uns mal alles angeschaut, was es dort so zu sehen gibt. Zuerst mal den Freizeitpark mit dem Riesenrad (von dem aus man einen recht schönen Blick über die Stadt hatte)

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dann die obligatorische Leninstatue, die noch obligatorischeren Siegesdenkmäler mit dem ewigen Feuer, die Heldenstatuen, das Haus der Kultur (was dort weniger kultiviert war, waren die Toiletten *hüstel*) und das Museum (das eigentlich geschlossen hat, wegen Renovierung, aber ein Stockwerk durften wir dann doch besichtigen...inklusive Führung).

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Anfänglich dachte ich mir he, das ist wirklich eine nette kleine Stadt, in sowas zu leben hat sicher seinen Reiz, vor allem, wenn man mal dem Jugendlichenalter entwachsen ist und über Familie und Kinder nachdenkt...klein, überschaubar, friedlich. Kurz darauf hat Galina Judith erzählt, wer hier im letzten Jahr so aller umgebracht wurde...eine Frau, die über irgendeinen, scheinbar einflussreichen Typen vor Gericht ausgesagt hat, ein Mann, den direkt vor dem Fenster von Saschas Schwester ein paar Typen totgeprügelt haben und ich hab meine Meinung revidiert, dass ich doch nicht in so einer Kleinstadt leben möchte.
Und auch abends haben sich dann die Schattenseiten präsentiert, vor allem für die Jugend. Im ganzen Ort haben wir kein Kaffeehaus oder sonst was entdeckt, also so einfach Lokale, wo sich Leute treffen können, grad die Jüngeren. Von Clubs oder Diskotheken ganz zu schweigen. Saschas Freund Edik organisiert des öfteren mal Tanzabende im Haus der Kultur, aber das wars auch schon. Wir waren am Abend dort, das sieht halt so aus, dass er im etwas größeren Festsaal die Anlage voll aufdreht und den DJ macht und die Jugendlichen immerhin die Gelegenheit haben zu tanzen gg. ein paar Rubel Eintritt. Aber es gibt dort halt keine Bar oder auch sonst nix und das Ganze hat eine, na sagen wirs mal gelinde, sehr kühle Atmosphäre. Aber zumindest gibt es irgendetwas.

Aber ich greife vor. Nach unsrer Sightseeing Tour sind wir nachmittags mal zu Saschas Eltern gefahren, die an einem Ende der Stadt ein Haus haben und wo wir uns die nächsten Tage einquartieren durften.

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Ich dachte zuerst, sie hatten vorsorglich alles Porzellan und Glas ausgeräumt aus dem großen Wohnzimmer, wo wir geschlafen haben, aber ein bisschen später hab ich erfahren, dass sie ein Stück weiter ein neues Haus gebaut haben (das zwar noch nicht ganz aber schon teilweise fertig war) und deshalb die Sachen alle schon dort waren. Also ist uns unser Ruf als Behausungszerstörer doch noch nicht vorausgeeilt ;-)

Dann gings nochmal los, an noch ein anderes Ende der Stadt zu einem Kloster, das dort auf einem Hügel steht.

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Und von wo man übrigens auch einen guten Blick auf ein schon etwas älteres und wohl nicht mehr verwaltetes, äh, Gebäude hat (ein altes Kloster?)

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Wobei ersteres meines Erachtens eher eine Kapelle oder so ist, da die Mönche dort nicht wohnen. Da wir erst gegen 18 Uhr dort waren, war die Besuchszeit auch schon vorbei, aber der Wachmönch hat uns dann doch noch hineingelassen. Wirklich ein wunderschönes Gebäude, außen wie innen. Nachdem wir das Innere ausgiebig betrachtet hatten ging es dann durch einen sehr schmalen Gang ins Berginnere hinunter...für die anderen, nicht für mich, ich hab nach der Hälfte des Weges umgedreht. Ich dachte bis jetzt ich sei frei von Phobien aber nein, eine gewisse Klaustrophobie darf ich wohl mein eigen nennen. Jedenfalls war mir diese steile Treppe ins Innere des Berges auf der ich mich nicht mal richtig aufrichten konnte doch zuviel...grausig eng und ich wusste auch nicht, dass das Ganze zu einem Ausgang auf der Seite des Berges führte, sondern dachte eher an irgendwelche Kammern im Berginneren. Na jedenfalls musste ich mich dann natürlich ein wenig frotzeln lassen, dass ich mich davor fürchte, aber ja, was solls...und da früher am Tage 2 aus der Gruppe das Riesenrad wegen Höhenangst verweigert haben, darf ich wohl auch meine Macken haben :-)
Ja und das wars dann eigentlich für den Tag, nach der Kirche sind wir wieder zu Saschas Eltern, wo seine Mutter groß aufgekocht hat (sie ließ es sich einfach nicht nehmen) und dann schon los in die Dorfdisco (sh. oben).

Geschlafen hab ich wunderbar, wenn auch ein wenig kühl mit dem dünnen Schlafsack direkt am Boden (also mit ner Decke drunter, aber das war schon alles was wir gefunden haben...auch schon alles im neuen Haus). Am nächsten Tag ging es dann nicht wie geplant um fünf Uhr früh schon zum Bahnhof um nach Bjelgorod zu fahren sondern erst gg. acht (oder so)...aber dazu später mehr :-)

edit: So und jetzt mit Fotos

Donnerstag, 8. Mai 2008

Wenn eine eine Reise tut...

...jap, ich bin nicht gerade die schnellste, darum kommt der Reisebericht von letzter Woche erst eine später.

Letzten Mittwoch haben wir uns aufgemacht um ein wenig der Großstadt den Rücken zu kehren und mal das russische Kleinstadtleben unter die Lupe zu nehmen. Sascha hat uns schon vor einiger Zeit eingeladen einmal sein Heimatstädtchen zu besuchen.
Mit von der Partie waren Sascha (no na ned), Kostja und Katja (sie vertraten die russische Fraktion), Alexandr und Thibaut (für den Franzosenanteil) und Judith und ich (Deutsch-Österreichische Freundschaft).

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Am ersten Tag ging es mal nach Валуйки / Valujki, also so 300km westwärts. Die Stadt selber hat so ca. 80 000 Einwohner. Da wir mit der Elektritschka (so quasi Regionalzug) gefahren sind hat die Reise ca. fünfeinhalb Stunden gedauert...wobei man anmerken muss, dass die Züge zwar jetzt keine 5-Sterne Teile sind aber doch ganz ok. Serjoscha war auch noch dabei, da er in Valujki wohnt und er hat uns auch die nä. Tage immer wieder mal begleitet.
Im Zug hat sich wieder mal der große Unterschied zwischen Ost- und West gezeigt. Die Schaffnerin, Sascha und Serjoscha kennt sie schon, da die natürlich öfter hin- und herpendeln, hat sich beim kassieren gleich dazugesetzt und war, als sie gemerkt hat, dass wir ne gemischte Truppe sind wahnsinnig angetan, hat mit uns geplaudert und war sichtlich interessiert. Und dann hat sie uns (Judith und mir, da die andren sowieso Studententarif bekommen haben) 50 Rubel Nachlass aufs Bahnticket gewährt...das uns dann 180 Rubel gekostet hat (keine 5 Euro). Ich bin dagesessen und hab so überlegt, aber ich konnte es mir auch im entferntesten nicht vorstellen in Österreich jemals so etwas zu erleben, dass jemand, wenn er merkt, dass man Ausländer ist einen Nachlass beim Ticket gewährt. War jedenfalls ein total netter Einstieg zu unsrer Reise.
Angekommen sind wir dann bei strömendem Regen und gleich mal zu Sascha (dem kleinen, ein Freund vom großen) in die Wohnung, der uns für die Nacht Asyl gewähren sollte...ich hab überlegt, ob er das nach kurzer Zeit nicht schon wieder bereut hat ;-)

Jedenfalls wurden die Frauen gleich mal in die Küche gesteckt und Sascha-klein hat erklärt, dass das Wasser immer rennen muss, wenn man heißes haben will, hängt irgendwie mit der Therme zam...Judith und i natürlich ned aufpasst...und als Sascha raus is und das Wasser immer no gelaufen ist fang ich an: „Geh dreh bitte das Wasser ab, ich kann das nicht mit anschaun, dass das da vollkommen unnötig rinnt!“. Gesagt getan, Wasser abgedreht, die Therme hat seltsame Geräusche von sich gegeben und das wars dann mit warmem Wasser für die nächsten 1-2 Stunden *g* . Die Männer haben sich dann irgendwohin verzogen, wir sind mit Sascha-groß dageblieben und haben das Essen hergerichtet. Nachdem ich im Bad war hab ich die Tür hinter mir geschlossen, Judith wollte als nächste rein und fragt „Wer is denn da drin?“ wir uns fragend angeschaut, na jedenfalls ließ sich dann die Bade- (und Klo-)tür nicht mehr öffnen. Das war Nummer 2 (an zerstörten Dingen an diesem Abend :-)). Hat sich jedoch aufgeklärt, als der Wohnungsbesitzer wieder heimgekommen ist und gemeint hat, sie macht das öfter, es gibt nen Schlüssel um sie von außen aufmachen zu können *uff*

Dann gabs mal Essen, nicht ohne die in Russland zwingend notwendige Fernsehbeschallung (und man stößt bei dem Vorschlag ihn abzudrehn nur auf verständnislose Blicke und ein darauffolgendes Ignorieren desselbigen). Danach wars eh schon spät genug um schlafen zu gehen, da unser Zug ja erst um halb zehn abends angekommen war. Die Überlegung wer wo schläft hat nochmal 15min gedauert und war eeeeeelendskompliziert...ich mein, nicht, dass es soviele verschiedene Zimmer gab, wir haben eh alle in einem geschlafen, aber es ging mehr um die Aufteilung wer neben wem und wer auf Bett, Couch oder Boden!? Irgendwann haben wirs doch geschafft, in den DVD-Player wurde ein Film eingelegt, aber ich war zum Glück müde genug, dass ich gleich eingeschlafen bin.

So mal der erste Tag :-)

Dienstag, 6. Mai 2008

Vor

ca. 3 Wochen sah ich auf der gegenüberliegenden Obschtscheschitie (Wohnheim) eine Katze am Fensterbrett...im 6.Stock, ohne Gitter und irgendwas...und ich hab mir gedacht, das würd ich mir NIIIIIIEMALS trauen, ich hätte viel zu viel Angst um die Mieze...

...heute bin ich an der Obschtscheschitie vorbeigegangen...unter ebendiesem Fenster 6 Stockwerke tiefer ein weißes Fellknäuel und zwei schluchzende Mädels daneben...

ein mitfühlendes Murmel...nicht mit den Besitzerinnen, mit der Katze...

Samstag, 3. Mai 2008

So, jetzt endlich

wenn auch verspätet der Bericht vom Lumen-Konzert vor einer Woche.
Mal vorweg, mir hats gut gefallen, auch wenn ich ein Konzert in der Form (nicht von der Band sondern von den Rahmenbedingungen her) noch nicht so erlebt hab.

Also, zur Band, Lumen, russischer Mix aus Hardcore, Punk, bissl Metal und auch ruhigeren Sachen.

Auf der Karte stand Beginn 19 Uhr...mir war ziemlich klar, dass das nicht stimmen kann, denn warum sollten die Russen ausgerechnet bei Rockkonzerten pünktlich sein? Na egal, Oleg und ich waren trotzdem kurz nach sechs beim Club, wo sie gespielt haben. Auf deutsch der Club „Hundertwasser“ und außen auch ganz deutlich hundertwasserisch...nur nicht ganz so bunt, eher schwarz-weiß. Einlass war dann eh erst um dreiviertel sieben oder so. Ich war ein bissl enttäuscht weil sich kein einziger Punk hinverirrt hat, das Publikum war ziiiiemlich jung, ich glaub sogar jünger als bei uns. Naja egal, inzwischen kennen wirs ja schon immer die ältesten zu sein (gell Zwuck?).
Beim Einlass bin i dann draufgekommen, dass ich ja ne Dose Pfefferspray in der Tasche hab...durft ich klarerweise ned mitreinnehmen, aber die Secs (übrigens äußerst freundlich) haben ihn mir aufgehoben und ich hab ihn nach dem Konzert zurückbekommen. Drinnen eigentlich sehr nett, ziemlich ungewöhnlich für ein eher kleines Konzert vom Vorraum aus mal nicht in den Keller sondern in den 1.Stock zu gehen. Was ich bissl schräg fand ist, dass es dort scheinbar nirgends eine Bar gibt, was bei den steigenden Temperaturen doch ein wenig ungut ist...man muss ja ned ausschließlich Schnaps und Bier ausschenken aber irgendwas Flüssiges wär scho ok.
Dafür war die Garderobe gratis *plus* Dann hieß es mal warten, rumstehn (also ned anders als daheim) bis die Band dann irgendwann so zwischen halb und dreiviertel acht die Bühne geentert hat...schon nach dem ersten Lied war klar, dass meine Tasche ned hupftauglich is, also runtergerast zur Garderobe...die Dame dort „Na, Taschen nehm ma nicht“, allerdings hat mein hilfloser Dackelblick genutzt, dass sie nach kurzem Zögern doch genommen wurde *danke*

Das Konzert selber hat mir gut gefallen, allerdings fand ich das Intro ein bissl daneben, aber das is Geschmackssache. Ich steh halt mehr drauf wenn es entweder vom Band kommt und die Band dann ordentlich loslegt oder gleich Gas gibt, aber ein langsames Instrumentalstück von der Band gespielt, da geht gleich am Anfang der Schwung verloren. Aber sie haben ihn wiedergefunden und haben dann ordentlich reingehaut. Allerdings sind die Secs in Russland scheinbar furchtbar streng und so wurde der erste Ansatz von Pogo und Moshpit gleich mal im Keim erstickt, sogar von der Band selber, mit dem Hinweis, dass die Secs das Konzert abbrechen wenns zu rund geht *laaaangweilig*
Hab ich natürlich nicht mitbekommen und mich das ganze Konzert durch gewundert warum sie zwar brav hüpfen und alles, aber die Bewegung rein senkrecht blieb und nicht nach links und rechts ging. Egal, Oleg hat mich danach aufgeklärt und ich hab meine Meinung, dass die russischen Rockfans keinen Pfeffer im Hintern haben revidiert (hätt mi a gwundert).

Alles in allem ein sehr gelungener Abend, allerdings war er um 21.21 Uhr zu Ende nach 2 Zugaben und wir um zehn wieder daheim und DAS hab ich nach nem Konzert noch nie erlebt...aber eh klar, was soll man noch dort wenns keine Bar gibt, wo man sich betrinken kann ;-)

Und nach dem Konzert hab ich, aufgeheizt von der Stimmung, gleich beschlossen am 17.Mai doch nach Moskau aufs Ärzte-Konzert zu fahren, bin schon gespannt wie es dort dann so zugeht...bei DÄ lass ich mir den Pogo nicht mehr verbieten ;-)

Die Fotos sind leider durch die Bank bissl unscharf, werd nä. Woche Lisa fragen, vielleicht hat die noch bessere als wir.

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Lg
Punkrockmurmel

Mittwoch, 30. April 2008

Juhu

Da die Feiertage anstehn flüchte ich mit ein paar Freunden aufs Land...bzw. einfach ein bissl raus aus Voronezh, bin Sonntag wieder da :-))

lg
das Reisemurmel

Wie kommt ein Murmeltier nach Russland?

Für alle, die es interessiert, wie sich das Murmeltier bei seinem 9-monatigen Russlandaufenthalt schlägt...

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