Im Teatr Kukol...
...dem ortsansässigen Puppentheater, heute um 19 Uhr. Nachdem wir 20 min zu früh waren (nein, natürlich ned mein Verdienst) und Natalja Petrovna (i hoff der Name stimmt jetzt, ich bin übel ich weiss, aber mit Vatersnamen muss ich mich erst arrangieren) 20 min zu spät, waren wir dann nach 40 min Wartezeit doch noch rechtzeitig im Theater...nicht ohne vorher einige von Judiths Studentinnen zu treffen und Andrej, einen unsrer beiden Privatguides...wie klein Voronezh doch ist. Alle am Weg ins Puppentheater.
Für 120 Rubel (knapp 3,50 Euro) würden wir dann ins Theater gelassen, das heutige Stück „koroljevskij striptis“, zu gut deutsch der königliche Striptease und, wie kurz vorher gehört, eine (ziemlich freie) Adaption von „Des Kaisers neue Kleider“.
Hoch erfreut über die Tatsache, dass ich erstens das Stück kenn und zweitens Puppentheater nach Kindertheater mit einfacher Sprache klingt, wurde ich dann doch wieder mal eines besseren belehrt. Aber um nicht vorzugreifen, das Stück war sehr interessant, auch ohne den Dialogen und allem einwandfrei (oder irgendwie) folgen zu können.
Nachdem ich mir ehrlich gesagt unter Puppentheater nicht so richtig was vorstellen konnte (Marionetten? Handpuppen? Verkleidete Menschen?) war ich angenehm überrascht. Es waren so 11-12 Schauspieler, die teilweise selbst ihre Rolle spielten, großteils aber eben mit Puppen. Jetzt nicht in der klassischen Marionettenvariante sondern teils waren die Puppen nur am Kopf gehalten über ein Stäbchen hinten, teilweise doch marionettenartig, alles in allem sehr interessant.
Nach einer kurzen Einführung, wo die Schauspieler tanzten, jonglierten, sangen und eher einer Truppe Straßenkünstlern ähnelten, ging dann das eigentliche Stück los (und es kamen die Puppen), mit einem Rudel Puppenschweinen, das über den Boden wuselte (genial!).
Die Schauspieler bzw in meinen Augen eher irgendwie Vielfachkünstler (singen, tanzen, Puppen bedienen, jonglieren, Artistik, Phantomime,...) waren übrigens allesamt in unauffällige braune sackartige Gewänder gekleidet.
Das Stück selber war, wie später erfahren, ziemlich politisch-kritisch angehaucht, was ich aber natürlich nicht mitbekommen hab. Dem ersten Teil konnt ich zwar ganz gut folgen, weil er sehr handlungsbezogen war und quasi immer was weiterging, dem zweiten...ähem. Im ersten, Schweinehirt liebt Prinzessin (und umgekehrt), Vater will Prinzessin aber aus Staatsgründen an andren König verheiraten.
Dann war mal Pause, wo wir ein bisschen im 2.Stock im Puppenmuseum waren.
Ist leider auch das einzige wo es Fotos gibt, denn obwohl einige andre es gemacht haben, konnt ich mich nicht überwinden während des Stücks zu fotografieren, i find das ghört sich einfach ned.
Also hier ein paar Impressionen aus dem Puppentheater, Requisiten aus früheren Stücken.
Dieses hier mag ich besonders :-)
aus folgendem Stück ("Der Meeresjunge" :-))
und hier noch meine beiden Begleiterinnen
Dem 2.Teil konnt ich dann, wie gesagt, fast nicht mehr folgen, weil ich einfach nix mehr verstanden hab und das ganze auch eher inhaltsbezogen war und jetzt nicht mehr leicht verständliche Handlung war sondern halt eher Dialoge und so, viel Gesprochenes.
Und im Endeffekt waren der König (den die Prinzessin heiraten sollte) und der ganze Hofstaat nackt, als Symbol für ein neues „Projekt“ quasi, das den König bloßstellen sollte, damit die Prinzessin doch ihren Schweinehirten heiraten kann...ich glaub das war auch die erste Szene, die mit dem ursprünglichen Stück wirklich was gemein hatte ;-)
Es war ziemlich faszinierend, wie man einer Puppe so eine Mimik einhauchen kann, dass es wirklich teilweise so war, dass man den Menschen dahinter vergessen hatte, obwohl der ganz sichtbar danebenstand und die Puppe bewegte. Und auch die Schauspieler selber hatten einen, in meinen Laienaugen, sehr guten Ausdruck, mir hat es wirklich gut gefallen.
Ich war heut sicher nicht das letzte Mal dort, auch wenn ich vor dem nächsten Mal meine Russischkenntnisse erweiter, dass ich dann auch was versteh.
Einziger Negativpunkt im Theatergebäude selbst waren für mich die Klos. Mit der sowjetischen Loch-im-Boden-mit-Flügeltür-die-nicht-schliesst-Variante kann ich mich absolut nicht anfreunden *schauder*.
Am Heimweg (man geht da eine der Hauptstrassen entlang) konnten wir noch ein bisschen ins Voronezher Nachtleben reinschnuppern. Da es heut wahnsinnig warm war, hat sich das alles auf die Strasse verlagert, es gab Straßenmusiker, Jongleure und 1000 andre Leute, südländisches Flair irgendwie. Jedenfalls etwas, dass man in (Klischee-)russland so eigentlich nicht erwarten würde...ich zumindest nicht.
Alles in allem ein sehr feiner Abend, danach noch rasch daheim gekocht und den abendlichen Absacker (sto gram *g*), die erste Wodkaflasche von uns ist nun leer (hach, doch wieder Klischee, diesmal von 2 nicht Russinnen erfüllt...aber trotzdem wodkabegeistert :-))
Für 120 Rubel (knapp 3,50 Euro) würden wir dann ins Theater gelassen, das heutige Stück „koroljevskij striptis“, zu gut deutsch der königliche Striptease und, wie kurz vorher gehört, eine (ziemlich freie) Adaption von „Des Kaisers neue Kleider“.
Hoch erfreut über die Tatsache, dass ich erstens das Stück kenn und zweitens Puppentheater nach Kindertheater mit einfacher Sprache klingt, wurde ich dann doch wieder mal eines besseren belehrt. Aber um nicht vorzugreifen, das Stück war sehr interessant, auch ohne den Dialogen und allem einwandfrei (oder irgendwie) folgen zu können.
Nachdem ich mir ehrlich gesagt unter Puppentheater nicht so richtig was vorstellen konnte (Marionetten? Handpuppen? Verkleidete Menschen?) war ich angenehm überrascht. Es waren so 11-12 Schauspieler, die teilweise selbst ihre Rolle spielten, großteils aber eben mit Puppen. Jetzt nicht in der klassischen Marionettenvariante sondern teils waren die Puppen nur am Kopf gehalten über ein Stäbchen hinten, teilweise doch marionettenartig, alles in allem sehr interessant.
Nach einer kurzen Einführung, wo die Schauspieler tanzten, jonglierten, sangen und eher einer Truppe Straßenkünstlern ähnelten, ging dann das eigentliche Stück los (und es kamen die Puppen), mit einem Rudel Puppenschweinen, das über den Boden wuselte (genial!).
Die Schauspieler bzw in meinen Augen eher irgendwie Vielfachkünstler (singen, tanzen, Puppen bedienen, jonglieren, Artistik, Phantomime,...) waren übrigens allesamt in unauffällige braune sackartige Gewänder gekleidet.
Das Stück selber war, wie später erfahren, ziemlich politisch-kritisch angehaucht, was ich aber natürlich nicht mitbekommen hab. Dem ersten Teil konnt ich zwar ganz gut folgen, weil er sehr handlungsbezogen war und quasi immer was weiterging, dem zweiten...ähem. Im ersten, Schweinehirt liebt Prinzessin (und umgekehrt), Vater will Prinzessin aber aus Staatsgründen an andren König verheiraten.
Dann war mal Pause, wo wir ein bisschen im 2.Stock im Puppenmuseum waren.
Ist leider auch das einzige wo es Fotos gibt, denn obwohl einige andre es gemacht haben, konnt ich mich nicht überwinden während des Stücks zu fotografieren, i find das ghört sich einfach ned.
Also hier ein paar Impressionen aus dem Puppentheater, Requisiten aus früheren Stücken.
Dieses hier mag ich besonders :-)
aus folgendem Stück ("Der Meeresjunge" :-))
und hier noch meine beiden Begleiterinnen
Dem 2.Teil konnt ich dann, wie gesagt, fast nicht mehr folgen, weil ich einfach nix mehr verstanden hab und das ganze auch eher inhaltsbezogen war und jetzt nicht mehr leicht verständliche Handlung war sondern halt eher Dialoge und so, viel Gesprochenes.
Und im Endeffekt waren der König (den die Prinzessin heiraten sollte) und der ganze Hofstaat nackt, als Symbol für ein neues „Projekt“ quasi, das den König bloßstellen sollte, damit die Prinzessin doch ihren Schweinehirten heiraten kann...ich glaub das war auch die erste Szene, die mit dem ursprünglichen Stück wirklich was gemein hatte ;-)
Es war ziemlich faszinierend, wie man einer Puppe so eine Mimik einhauchen kann, dass es wirklich teilweise so war, dass man den Menschen dahinter vergessen hatte, obwohl der ganz sichtbar danebenstand und die Puppe bewegte. Und auch die Schauspieler selber hatten einen, in meinen Laienaugen, sehr guten Ausdruck, mir hat es wirklich gut gefallen.
Ich war heut sicher nicht das letzte Mal dort, auch wenn ich vor dem nächsten Mal meine Russischkenntnisse erweiter, dass ich dann auch was versteh.
Einziger Negativpunkt im Theatergebäude selbst waren für mich die Klos. Mit der sowjetischen Loch-im-Boden-mit-Flügeltür-die-nicht-schliesst-Variante kann ich mich absolut nicht anfreunden *schauder*.
Am Heimweg (man geht da eine der Hauptstrassen entlang) konnten wir noch ein bisschen ins Voronezher Nachtleben reinschnuppern. Da es heut wahnsinnig warm war, hat sich das alles auf die Strasse verlagert, es gab Straßenmusiker, Jongleure und 1000 andre Leute, südländisches Flair irgendwie. Jedenfalls etwas, dass man in (Klischee-)russland so eigentlich nicht erwarten würde...ich zumindest nicht.
Alles in allem ein sehr feiner Abend, danach noch rasch daheim gekocht und den abendlichen Absacker (sto gram *g*), die erste Wodkaflasche von uns ist nun leer (hach, doch wieder Klischee, diesmal von 2 nicht Russinnen erfüllt...aber trotzdem wodkabegeistert :-))
Murmel89 - 29. Sep, 01:32
bussal
nö