Mittwoch, 14. Mai 2008

Der Reise dritter Teil

Wahnsinn, momentan mach ich meinem Murmeltiernamen echt alle Ehre...wobei die ja weniger langsam sind als mehr einfach viel schlafen...egal, ich bin halt ein langsames Murmel.

Also, dritter Tag unsrer Reise. Wir sind relativ früh auf um mit dem Bus nach Bjelgorod zu fahren. Sascha hatte sich am Vortag erkundigt wann der erste Bus fährt, aber nachdem wir uns alle geweigert hatten schon irgendwann um sechs Uhr morgens oder so am Bahnhof zu sein waren wir erst um halb neun dort.
Dort erst mal gefragt wann der nächste Bus fährt.
Auskunft der Dame hinterm Schalter: in 40 Minuten.
Nach 2 Minuten kam ein Typ und fragte ob wir mit der Marschrute (kleines gelbes Sammeltaxi) hinfahren wollen...210 Rubel pro Person.
Weitere 2 Minuten später ein Busfahrer „Wohin wollt ihr? Jap, ich fahr nach Bjelgorod, in 5 Minuten geht’s los!“.
Im Endeffekt haben wir also keine 10 Minuten gewartet und schon gings um 160 Rubel los und nach 2-3 Stunden waren wir auch schon dort.

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Ich hatte es mir schon gedacht, als wir in Walujki eingetroffen sind, dass es dort um einiges sauberer ist als bei uns in Voronezh, aber Bjelgorod hat das irgendwie nochmal getoppt. Die ganze Stadt war fast schon unwirklich sauber und ordentlich. Irgendwie hats mich ein bisschen an die Piefkesaga erinnert...schöner Schein aber darunter brodelt es...jetzt nicht falsch verstehen, ich fand die Stadt wirklich klasse und könnte mir durchaus vorstellen dort längere Zeit zu leben, aber nach den Monaten hier, wo es doch ziemlich dreckig ist war ich ein wenig überfordert. Da lag kein Tschickstummel und auch sonst nix rum.
Außerdem ist die ganze Stadt sehr hell, sehr offen, breite Straßen und viele Fußgängerzonen.
Die einen meinen es liegt daran, dass sie südlicher liegt, die andren sagen es ist die Nähe zur Ukraine oder der andre Gouvernator (Bjelgorod ist ein anderer Oblast als Voronezh).
Ein wenig wirkt sie wie neu geboren, dabei aber doch noch ein paar „Altlasten“.

Aber mal zu unserem Tag. Angekommen in Bjelgorod und nach der ersten dringenden Klopause...die gab es nämlich nicht. Großer Nachteil bei Busreisen, auch wenn ich diese Reiseform eigentlich klass finde, man sieht viel und sitzt bequem...selbst in uralten russischen Bussen, wo man manchmal beim Betreten das Bedürfnis hat, nach Löchern in der Bodenplatte Ausschau zu halten um den selbigen nicht gleich wieder unfreiwillig zu verlassen. Der Komfort ist trotzdem noch mehr gegeben als in einer Elektritschka, wo es ihn nie gab (haaaaarte Bankln).

Dann gings weiter mit dem Bus Richtung Zentrum, Sascha suchte den richtigen, denn er hatte ja Verwandte in der Stadt und kannte diese deshalb ein bisschen. Wir suchten also nach dem richtigen Bus um dann den (wahrscheinlich einzigen) zu erwischen, der NICHT ins Zentrum fährt sondern gekonnt außen rum :-) Wobei, auch nicht ganz richtig, es gab schon einen Berührungspunkt (hab ihn später wiedererkannt), aber dort haben wir den Bus noch nicht verlassen, weil der ja eh noch richtig ins Zentrum reinfährt...oder auch nicht.
Also wieder raus aus dem Bus und zu Fuß zurück...wären wir gleich gegangen hätts auch nicht länger gedauert... :-)
Dann mal einen Freund von Sascha getroffen, der uns kurz begleitet hat um uns auch gleich wieder zu verlassen und dann gings durch die Fußgängerzone in den dortigen Lunapark. Die Fußgängerzone sehr neu und bunt, doch im Hintergrund ragen die typischen Sowjetblöcke in die Höh...Tradition trifft Moderne? Oder eher alt trifft neu?

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Im Lunapark haben wir dann Saschas Cousin Andre getroffen (süße 20 :-)) der uns den Rest des Tages begleitet hat.
Und Katja und Alexandr haben ihre Organe durcheinanderschütteln lassen.

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Wir haben dann eine orthodoxe Kirche besucht, ich wusste bis jetzt nicht wie das so wirklich funktioniert dort, habs dann erklärt bekommen, ist ziemlich interessant.

Danach gings zum essen in ein kleines Imbissrestaurant wo ich nach dem ersten Bissen gleich mal fast an nem Pfefferkorn erstickt wär...naja, nach ner halben Stunde oder so gings dann wieder, die Tränen hatten aufgehört zu fließen und ich konnte auch wieder atmen...nur das Essen konnt ich nicht mehr so recht genießen, naja, man kann nicht alles haben – Essen oder Leben ;-)

Dann weiter zickzackförmig durch die Stadt, eigentlich haben wir den ganzen Tag nichts anderes gemacht als diese zu durchwandern aber ich fands spannend mal eine andre Stadt als Voronezh zu erleben und vor allem zu sehn, dass es in manchen Belangen auch anders geht, selbst in Russland...andererseits wundert es mich nicht, dass die Stadt so sauber und gesetzt wirkt, wenn selbst das Vergehen „Betreten des Rasens“ schon mit 500 Rubel bestraft wird (laut Schildern, die hängen) will ich nicht wissen, was einem passiert wenn man ein Papierl wegwirft. Eigentlich schade, dass eine saubere Stadt nur mit so strengen Maßregelungen zu erhalten ist...kam mir jedenfalls so vor.

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Dann gings eine eeeeelendslange Treppe rauf um dort einen Blick über die Stadt zu genießen und eine Statue des Gründers der Kiever Rus zu betrachten, außerdem um Fotos zu machen.

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Zum nächsten Bild...kennt wer Stefan Weber von Drahdiwaberl? Irgendwie musste ich bei folgendem Foto unweigerlich an ihn denken *kicher* Katja, ich danke dir dafür!! An meine daheimgebliebenen Freunde...keine Angst, wie ihr seht bin i in dem Jahr um nix besser worden *hihi*

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Dann die Treppe wieder hinunter, noch ein wenig weiter rumflaniert, einkaufen fürs Abendessen und um dreiviertel sechs ging es mit dem Bus wieder zurück nach Walujki. War ein schöner Tag, das Wetter war traumhaft schön bis auf ein paar Regentropfen, die aber nicht wirklich gestört haben.

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Den Abend haben wir uns mit Blödeleien und UNO spielen verbracht in der deutsch-österreichisch-russisch-französischen Kombination.

Außerdem ist an diesem Abend das legendäre „Ferkelgeschoss“ entstanden, das manchen von uns selbst zu nächtlicher Stunde noch in seinen Polster kichern ließ...schade, dass man manche Dinge nicht erklären kann...
War überhaupt irgendwie ziemliche Schulschikurspubertätsstimmung an dem Abend und ich weiß nicht was uns länger lachen ließ, das Ferkelgeschoss oder die Tatsache, dass wir Alexandr, als er grad nicht im Zimmer war, Katja aus dem Bett gestohlen und dafür Kostja reingelegt haben...dann Licht aus und selbst bei größter Selbstbeherrschung habens nicht alle geschafft das Hühnergegacker zu unterdrücken als dieser zurückkam, sich im Dunkeln ausgezogen hat und zu Kostja ins Bett gekrochen ist *abfetz* Hach, pubertäre Schmähs sind halt ab und an die besten ;-)

Ja und am nächsten Morgen, besser gesagt mitten in der Nacht, nämlich um halb fünf, haben Judith und ich uns auf den Weg zum Busbahnhof und heim nach Voronezh gemacht, da ich leider nicht klug genug war meine Sachen für Montag schon vor der Reise zu erledigen und ich wusste, wenn ich um vier irgendwann aufstehn muss, dann über 5 Stunden im Bus hock, bin ich danach nicht mehr in der Lage noch sinnvoll Unterricht vorzubereiten. Also gings schon am Samstag heim.
Aber nichtsdestotrotz wars ein ziemlich kuhler Trip und ich finds jammerschade, dass es der einzige in der Form geblieben ist...bis jetzt, aber viel Zeit hab ich nicht mehr.

Also danke an alle die mit waren, war lustig mit euch :-)

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Wie kommt ein Murmeltier nach Russland?

Für alle, die es interessiert, wie sich das Murmeltier bei seinem 9-monatigen Russlandaufenthalt schlägt...

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