Samstag, 24. Mai 2008

Hier blühen

die Kastanien, das heisst wenn man einen Stadtspaziergang macht kommt man wie ein Schneemann nach Hause...außerdem hat man ständig das Gefühl die kleinen Dinger kriechen einem in die Nase *iiiih*

Dafür hat es 29 Grad und is superschön draußen...auch wenn vor meinem Fenster grad dunkle Wolken aufziehn...vielleicht wirds ein Sommergewitter *juhu*

Aber ich bin eindeutig kein Summer in the city-Murmel, ich will ans Meer (ans Meer ans Meer ans Meer...vielleicht steckt bei meinen Vorfahren irgendwo ein Lemming drin...Mama? Papa? Weiß ich da was nicht? *g*)

ein schwitzendes Murmeltier

Die Ärzte in Moskau...

...oder wie man durch exzessives Schreien Textlücken überspielt.

Aber ich beginne von vorne...heut vor einer Woche hab ich mich abends samt Lilja, einer meiner Studentinnen, abends zum Bahnhof begeben um nach Moskau zu fahren, für die letzten die es noch nicht wissen, Ärzte-Konzert.

Die Nacht im Zug war eigentlich ganz ok, auch wenn es einfach mühsam ist, wenn man ein bisschen länger als die Schlafpritsche ist, die Füße damit am Ende rausschaun und jedes menschliche Wesen, das vorbeigeht dagegenrennt (als ob der Gang ned breit genug wär um auszuweichen).
Die Ohropax haben trotzdem guten Schlaf gewährt und lustige Träume...durch das Zuggeruckel hab ich geträumt ich bin daheim im Wohnheim, wo gerade eine riesige Party gefeiert wird mit elendslauter Musik und so und plötzlich beginnt das Wohnheim erdbebenlike über mir zusammenzubrechen...also nix wie raus und als ich aufgewacht bin (von nem Ruckler) war ich irgendwie völlig verwirrt! Aber irgendwann gings dann wieder und da waren wir auch schon angekommen.
Dann haben wir erst mal gleich unsre Rückfahrtickets gekauft, damit es So abend keine bösen Überraschungen gibt und dann gings ab zu Tanya (von couchsurfing), die uns für dieses Wochenende Asyl gewährt hat.
Mein erster Eindruck von Moskau (außerhalb des Bahnhofs, den ich ja schon kenne) war nur: groooooooooß...dort is einfach alles riesig, bin mir ein bisschen vorgekommen wie Gulliver bei den Riesen.

Auch die Moskauer U-Bahn hieß es mal zu verstehn, ich dachte ja schon ich komm aus ner halbwegs großen Großstadt aber gegen Moskau is Wien Tribstrü, wirklich.
Außerdem hab ich das Gefühl, man fährt auf der Rolltreppe zum Bahnsteig dort dermaßen lang nach unten, dass die ersten kleinen Erdteuferl in der U-Bahn schon neben einem sitzen werden (oder Sataaaan *kicher* Insiderschmäh, gell Connie? Ich war meiner Heimat noch nie so nah *g* ).

Ja jedenfalls haben wir uns doch recht schnell ganz gut zurechtgefunden, waren in Nullkommanix bei Tanya (die übrigens ne recht lässige Wohnung hat, alles alt drin weil von den Großeltern geerbt und sehr symphatisch...die Wohnung und die Bewohnerin), nur als wir eigentlich schon fast vor der Tür standen musste ich mal anrufen...russische Hinterhöfe, da find ich mich immer noch nicht so recht zurecht wo da was is.
Dann mal gemeinsam ein Tässchen Tee getrunken und ein bisschen geplauscht und dann sind wir auch schon los um uns ein wenig von der Stadt anzuschauen. Bzw. um vorher noch unsre vorreservierten Tickets fürs Konzert abzuholen.
Dann mal zur ersten Station, klar, Pflichttermin, der Rote Platz. Viiiiele viiiiiele Leute, darunter auch viele Russen, einige frisch verheiratete Pärchen und mittendrin eine Doris die recht gestaunt hat weil einfach alles dort wirklich ziemlich groß war. Beeindruckend und sehr schön jedenfalls.

Fotki

Dann sind wir weitermarschiert ein wenig den inneren Ring entlang, haben beim Bolschoj Teatr halt gemacht, das leider momentan renoviert wird also großflächig verhüllt war.

Fotki

Dafür steht daneben ein Gebäude, das ich ziemlich schön fand weil irgendwie so düster-dunkel *g*

Fotki

Was drin ist weiß ich nicht, vielleicht eh das was draufsteht, hihi!

Dann sind wir weiter flaniert und wollten eine kurze Kaffeepause machen, die sich dann zu einem fast 2-stündigen Rumgesitze gewandelt hat, da der Kellner einfach eine dermaßene Flasche war, dass alles endlos gedauert hat. Dort hab ich auch den ersten Wiener seit Monaten gesehn, saß am Nebentisch und ich konnt mir ein Lachen kaum verkneifen...da ist man meilenweit weg von daheim und was hockt dort? A weana Bazi. Naja, irgendwann sind wir dann doch wieder aufgebrochen und einfach ohne großes Ziel herumspaziert um dann gegen fünf vorm Club Apelsin zu landen...und dezent daran vorbeizuwandern um ein Parkbankerl zu suchen, damit die verbleibenden 2 Stunden noch nett verbracht werden können. Das Bankerl haben wir gefunden, den dazugehörigen Park leider ned, aber zum Glück is das ganze in ner eher ruhigen Gegend, also wars trotzdem nett entspannend vor dem Konzert.

Dann wieder vor den Club wo natürlich schon sehr viele Deutsche rumgelungert sind (Grüße an den Fanclub an dieser Stelle) und dort gleich 2 bekannte Gesichter getroffen (wenn ich noch wüsste, wie die beiden heißen könnt ich dich jetzt von ihnen grüßen Vera, aber ich habs vergessen...).
Dann recht bald rein und wieder mal baff gewesen. Der Club war ziemlich schön, also nix mit Arena und Co sondern wirklich schön. So halbert ebenerdig is ma reingegangen dann war dort mal Garderobe und so ne Art Bar, rechts gings zum Konzertteil des Clubs. Links ein paar Stufen rauf zu einem Restaurant und noch ein Stockwerk weiter dann Billardtische...ne Bowlingbahn solls auch irgendwo geben drin (was den riesigen Bowlingkegel, der vor der Tür hängt erklären würde :-))

Sind dann recht schnell mit nem Mädl aus Moskau (Hallo Nastja :-)) ins Gespräch gekommen die in der Schule deutsch gelernt hat, also haben wir uns fortan gemischt unterhalten, ich auf russisch, sie auf deutsch, war sehr nett. Haben sie leider während des Konzerts verloren und auch danach nicht wieder gefunden, schade, sie war wirklich symphatisch.

Ja und dann war der Club irgendwann voll, kann schwer einschätzen wieviele Leute es waren, aber jedenfalls waren sicher 100-150 Deutsche da, ich muss sagen Hut ab, ich hätts mir ned leisten können aus Ö anzureisen.

Die Vorgruppe Elisium hat gehalten was ich mir von ihr versprochen hab, die haben die Massen richtig gut angeheizt, ich war begeistert. Russischer Skapunk mit gutem Sound, viel Tempo und neben Trompete auch einem Chello dabei (schräg ;-)) Für alle Interessierten, sie bieten ihre Alben auf der Homepage auch zum download an unter
http://elysium.nnov.ru/disco
einfach das raussuchen wo was mit .mp3 danebensteht, hört rein, die Burschen sind super.

Kurzer Zwischenstopp...für alle, die mich nur als brave, seriöse, normale (naja) Lehrerin kennen ein Hinweis...bitte ned weiterlesen, es könnte eure Illusionen zerstören :-)


Nach der Vorgruppe ging dann mal so ein bisschen vorschlängeln los. Hab zu Lilja noch gemeint, wenn wir uns verlieren treffen wir uns bei der Bar und sie „Na ich glaub wir werden uns nicht verlieren!“...ihr erstes Konzert, sie lernts noch ;-)

Näher als vorderes Randfeld ging anfänglich nicht, da der Club doch sehr voll war, aber ich ging da mit der Meinung des Deutschen, der neben mir stand, konform...“Nach dem ersten Lied wird sowieso alles neu gemischt!“. Das kennen wir ja schon und kurze Zeit später ging es dann eh schon los.

Als Opener haben die Drei „Himmelblau“ gewählt, also das erste Lied vom neuen Album und es hat garned schlecht gepasst. Wie prophezeit war ich nach diesem schon viel näher bei der Bühne und jedenfalls weiter in der Mitte...jaja, wie immer trennt sich die Spreu vom Weizen, die die mehr schaun am Rand, die die sich wie Affen gebärden in der Mitte...ich muss nicht erwähnen wo ich war :-)

Dann gings in gewohnter DÄ-Manier weiter...bitte fragt mich jetzt nicht nach Playlisten oder sonstwas, das findet ihr sicher im Net wenns interessiert. Ich kann nur sagen es war alles dabei was man so braucht (inkl. Mondo Bondage, Yoko Ono, Punkbabys und ein paar andre Klassiker), ich fand die Mischung ziemlich ausgewogen und seit dem Konzert hör ich auch die Neue ganz gern, die mir anfänglich eigentlich ned so taugt hat...warum sie auf „Lasse reden“ verzichtet haben weiß ich zwar nicht aber da es kein Wurlitzer-Wunschkonzert war (hach, ich erinnere mich an Wien 200...äh, wann wars nochmal? Vera? Connie? Die Liedwunschmöglichkeit hat sich scheinbar nicht zu den Moskauerinnen durchgesprochen :-) Alle blieben brav angekleidet.) ok...
Neben guten Liedern gabs alles was ein richtiges DÄ Konzert braucht...dazu zählen natürlich völlig verhaute Gitarrenlines von Farin, vergessene Textzeilen von Rod (is das normal nicht Belas oder Farins Aufgabe?) und viele blöde Sprüche...teils deutsch, teils englisch. Ich fands nur schade, dass niemand der 3 es geschafft hat mehr als max 5 russische Worte zu lernen...wenn ihr schon herkommt könnt ihr euch doch ein bisschen vorbereiten, hm? Oder hattet ihr wegen exzessivem Einproben keine Zeit? *abfetz*

Egal, jedenfalls hatte Rod seinen Glanzauftritt beim halben Lovesong als ihm partout die zweite Refrainzeile ned eingefallen is...das ganze Lied durch, also gabs immer erste Zeile, Pause, 3. & 4. Zeile *kicher* Beim letzten Mal hat er einfach die 2.Zeile durchgeschrien damit die Pause ned ganz, äh, pausig is.

Ich hab brav das ganze Konzert durchgehalten was Pogo, hupfen und mitsingen angeht...naja, einmal bin ich zur Bar um mir auf Ex nen halben Liter Wasser reinzustellen und dann wieder vorzuflitzen...ich glaub ich hab nen Geschwindigkeitsrekord im Durchschlüpfen aufgestellt, die jahrelange Übung hat sich ausgezahlt ;-)

Die Aktion des Fanclubs bei „Junge“ war klasse. Ich hab noch überlegt was sie vorhaben, das Lied begann, ein Bursche vor mir hat gegrinst, das Mädl neben ihm hat sich bekreuzigt und eine ähnliche Szene ein paar Meter weiter rechts (ich stand Mitte links) und dann haben sie es zamgebracht in der Mitte doch einen Kreis von ca. 3m freizuschaufeln und beim Refrain sind dann alle auf einmal rein und voll Pogo...sehr geil!!! Beim ersten Mal hab ich mich noch dezent zurückgehalten, ich erinner mich an mein Malheur beim Drahdiwaberlkonzert, aber beim zweiten Mal war ich schon dabei und es war nur kuhl :-))) Und ich hab bei weitem nicht soviele blauen Flecken wie befürchtet, eher an den Beinen und Füßen (jaja, Sportschuhe...hab leider keine Martens hier in RU) aber sonst bin ich relativ verschont geblieben.
Surfer waren auch gut vertreten, allerdings gabs keinen Securitygraben vor der Bühne, darum hat T die ganzen Surfer immer wieder zurück nach hinten geschickt und das hat mich davon abgehalten selber raufzuklettern, aber trotzdem wars klasse!

Also alles in allem hat sichs absolut ausgezahlt hinzufahren! Das Heimkommen danach war ein wenig mühsam, da ich völlig fertig war und eigentlich nur mehr ins Bett wollte und die Suche nach der richtigen U-Bahn war mühsam. Die erste U-Bahnstation, die wir angesteuert haben, von der ich dachte es is die richtige, schien doch die falsche, da dort ein riesiger Plan hing wo stand wir müssen zur andren die hier wegfahrt...und zw. 2 U-Bahnstationen, die am „selben“ Punkt landen sind schon mal 5-10 Minuten Fußweg. Dort hab ich dann mal in meinen Plan geschaut, da stand aber wiederum die erste wär richtig gewesen, ich stinkig, Lilja planlos, hab ich mal bei der Ticketverkäuferin gefragt ob wir von hier eh zur Novoslobodskaja fahren können und sie „Jaja!“ Blöde Kuh, wenn ich nicht so fertig gewesen wär und die Kassiererinnen in Moskau gut geschützt hinter Glas sitzen würden hätt ich ihr 2 Minuten später eine in die Goschn ghaut (sorry) denn natürlich wars die falsche, aber das haben wir erst gemerkt als wir unsre Karten entwertet hatten und unten am Bahnsteig waren. Ich noch stinkiger als vorher schon und wieder zurück zur anderen, neues Ticket gekauft und nochmal gefragt und der Dame dort war anzusehn, dass sie mir auch wirklich zugehört hat und dann wars auch die richtige Station.

Von dort waren es noch ein paar Minuten Fußweg zu Tanyas Wohnung und ich hab an nem Kiosk noch ne große Flasche Wasser gekauft. Wieder raus und plötzlich kamen 2 Reiterinnen des Weges, ich hab gschaut wie ein Autobus denn erstens waren wir mitten am Ring in einer über 10 Millionenstadt und zweitens war es so ca. eins in der Nacht. Ja die haben sich am Kiosk auch noch eingedeckt, ich hab eine Pferdeschnauze gekrault weil sie schon dabei war meinen Finger anzuknabbern als ich danebenstand und dann sind wir endgültig heim.

Nach ner Dusche gings ins Bett und aufgewacht bin ich am nächsten Tag um 3 Uhr nachmittags *ähem* Das Murmel hat seinem Namen wieder mal alle Ehre gemacht.

Also blieb nicht mehr viel Zeit noch ein wenig die Stadt anzuschaun, drum sind wir einfach noch ein wenig rumspaziert und um sieben ging dann eh schon unser Zug mit dem wir am Montag um kurz nach sechs Uhr morgens wieder in Voronezh waren...und da wars schon heiß, hier hat echt der Sommer Einzug gehalten.

Ja das wars also, mein Wochenende in Moskau, ich habs keinesfalls bereut, dass ich gefahren bin, hat alles super geklappt :-)

Aja, kann grad keine Fotos hochladen, weil ich fast ka Geld mehr am Netkonto hab, außerdem gibt’s ned viele, aber ich machs in den nä. Tagen noch!

Es grüßt
das Großstadtpogomurmel

Wie kommt ein Murmeltier nach Russland?

Für alle, die es interessiert, wie sich das Murmeltier bei seinem 9-monatigen Russlandaufenthalt schlägt...

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